Von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen, ist sehr schwer. Hilfe soll die Feier eines Trauer-Gottesdienstes auf dem Friedhof bieten.
Begräbnis in der Gemeinde
Der Tod eines Menschen und dann die Beerdigung ist ein schwerer Tag für die Angehörigen. Verwandte, Bekannte und Freunde kommen zusammen, um Abschied zu nehmen. In der Aussegnungshalle des Friedhofs feiern wir deshalb einen Gottesdienst mit Schriftlesung, Gebeten, Predigt und Gesang. Als Gemeinde erweisen wir somit dem Verstorbenen den letzten Liebesdienst und verkündigen angesichts des Todes die Herrschaft des Auferstandenen über Lebende und Tote. Der Gang zum Grab ist dann die letzte Wegstrecke, die wir als Gemeinde mit dem Verstorbenen gehen.
In wenigen Ausnahmefällen – insbesondere bei Totgeburten oder beim Tod von Säuglingen und Kleinkindern – kann das Begräbnis auf Wunsch der Angehörigen auch im engsten Familienkreis stattfinden. Ansonsten aber versteht sich die kirchliche Bestattung als öffentlicher Gottesdienst der ganzen Gemeinde, der durch seine Liturgie und Predigt den Trost des Evangeliums aus- und zuspricht.
Sind Menschen zuvor aus der Kirche ausgetreten, so ist eine kirchliche Begräbnisfeier nur im Ausnahmefall möglich, da auch der Austritt als Willen des Verstorbenen zu achten ist. Gegen seinen eindeutig geäußerten Wunsch kann niemand kirchlich bestattet werden. Auf jeden Fall aber haben die Angehörigen ein Recht auf seelsorgerliche Begleitung.
Bestattungsart
Für die ersten Christen war nach dem Vorbild der Grablegung Jesu die Erdbestattung die Regel. Auch Gleichnisse, etwa das Gleichnis vom Weizenkorn (siehe Johannes 12,24), hatte auf diese Sichtweise Einfluss. In unserer Gemeinde ist die Erdbestattung bis heute die maßgebliche Bestattungsform.
Zunehmend erhält bei uns jedoch auch die Feuerbestattung Einzug. Auf Wunsch des Verstorbenen oder der Angehörigen wird der Sarg mit dem Verstorbenen dann meist in der Aussegnungshalle aufgebahrt und nach Ende der Trauerfeierlichkeit ins Krematorium überführt und eingeäschert. Zu einem späteren Zeitpunkt findet dann eine kurze Urnenbeisetzung statt.
Da die Feuerbestattung in der Vergangenheit auch Ausdruck der Leugnung des Auferstehungsglaubens war, kann es für den Pfarrer hilfreich sein, die Motive für die Wahl der Feuerbestattung zu erfahren.
Konkrete Hinweise
Dr. Klaus-Dieter Rieger
Pfarrer, 1. Vorsitzender des Kirchengemeinderats
Tabea Löffler
Mitglied im Kirchengemeinderat, Mesnerin Rübgarten, Sekretariats-Team
Andrea Lutz
Kirchenpflege, Sekretariats-Team
"Und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen."
- Johannes 10,28